Aber wie viele von uns werden letzten Endes davon verschont, erleben zu müssen, wie die wichtigen Dinge in unserem Leben von einem Augenblick auf den anderen verschwinden? Ich meine damit nicht nur Menschen, sondern auch unsere Ideale und unsere Träume: Möglicherweise halten wir einen Tag, eine Woche, ein paar Jahre stand, aber wir sind immer dazu verdammt zu verlieren.
Unser Körper lebt weiter, aber die Seele erhält früher oder später den Todesstoß.
-Paulo Coelho; Die Hexe von Portobello

Samstag, 1. Mai 2010

Eine andere Sphäre

Die Sonne fiel durch die von Holz umgebene Glaswand.
Die Möbel schimmerten in dem Licht , welches die ins Makassar-Ebenholz geritzen Worte, des Schrankes, rötlich schimmern lies.
Weit geöffnet stand der große Schrank, das halbe Zimmer einnehmend, da. Doch allein ein einsames Kleid hing verlassen in diesem Koloss von Schrank. Welches sich in dem Wind, der durch das weitgeöffnete Fenster über dem Schreibtisch hereinwehte, hin und her bewegte und in leichten Wellen, in den unterschiedlichsten Farben schimmerte.
Der Schreibtisch unter dem kleinen Fenster in der Ecke, war das einzige Stück, dieser Möbel-Kollektion, dem man weder ansah, dass er dazu gehörte noch, dass er aus Makassar-Ebenholz war.
Richtig kreativ und unpassend stand er in diesem perfekt eingerichteten Zimmer da. Durch die Hand eines Künstlers, mit den verschiedensten, geblümten Papieren beklebt und die durch Kreppband befestigten Fotos mit Worten, in einer einzigartigen, verschnörkelten Schriftt, kommentiert. Es befanden sich nur eine Kerze, ein Blatt Papier, ein Tintenglas, gefüllt mit tiefschwarzer Tinte und eine einfache Feder, auf dem kleinen Tisch.
In der letzten kleinen Ecke dieses Zimmers, hinter dem großen Schrank versteckt, lag eine gemütlich aussehende Matratze, umgeben von Kerzen und samtenen Kissen.
An diesen, versteckten Ort, drang nur ein vereinzelter, mickriger Lichtstrahl, des gesamten Lichts, welches sich ansonsten in Massen, in diesem einfachen, viereckigen Raum befand.
Die Regalbretter, die an jedem freien Platz dieses Zimmers zu finden waren, glichen der Art des Schrankes und waren gefüllt mit großen, edlen, goldschimmernden und dem Anschein nach noch nie angefassten, gschweige denn gelesenen Büchern.
Doch bei genauerem Hinsehen, konnte man ein kleines Buch, dass eingeschüchtert zwischen zwei riesenhaften Einzelexemplaren, welche die Werke von Charles Dickens, in handgeschriebener Form beinhalteten, stand, entdecken.
Ich nahm dieses kleine Wunder vorsichtig in meine Hände und fuhr mit dem Zeigefinger, über die schon abblätternde Aufschrift, "Peter Pan, von James Matthew Barry" .

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